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Bitte abschalten – Hochsensible
Soziale Medien bieten eine Vielzahl von Eindrücken. Hochsensible Kinder überfordert das schnell. Wie Eltern ihren Nachwuchs davor wappnen.
YouTube, TikTok, Instagram, Reels, Bilder, Postings … Mega! Da ist der langweilige Nachmittag doch gleich gerettet. Doch als besorgte Eltern wissen Sie auch: Die andere Seite der Medaille sind Fake-News und Schönheitsideale, die für Heranwachsende zum Problem werden können. Und dann die permanente Reizüberflutung. Besonders für sensible Kinder und Jugendliche zeigt der mediale Overload schnell seine negative Auswirkung: Stress, Unruhe, Schlafstörungen sowie Probleme mit Konzentration, Aufmerksamkeit und dem Selbstwert.
Die zunehmende Digitalisierung betrifft alle Kinder, hochsensible jedoch stärker. Denn sie nehmen Sinnesreize intensiver wahr als andere. Jedes Display und jede Mattscheibe, auf der sich etwas bewegt, zieht die Aufmerksamkeit an. Kinder müssen den sinnvollen Umgang damit erst lernen. Gehen Sie als Erwachsener mit gutem Beispiel voran. Konsumieren Sie selbst nur maßvoll die Medien. Bei Mahlzeiten oder gemeinsamen Unternehmungen ist der Blick aufs Handy tabu. Auch können spezielle Internetzeiten für Kinder eingerichtet werden.
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Natur als Gegengewicht gegen zu viele Reize
Ebenso wichtig: Hochsensible Kinder brauchen verlässliche Beziehungen, etwa eine stabile Betreuungssituation ohne häufigen Wechsel sowie kleinere feste Gruppen. Außerdem geben Rituale Struktur: Eltern sollten ihren Schützlingen viel Klarheit, Rückhalt und Sicherheit geben. Hier hilft ein strukturierter Alltag mit festen Zeiten fürs Aufstehen und Zubettgehen, für den Medienkonsum und medienfreie Tätigkeiten wie Sport, Spielen und Bewegung mit anderen Kindern, das direkte Erleben von Natur, das Kümmern um Tiere oder Pflanzen. Klasse sind Beschäftigungen, bei denen Kinder selbst mit den Händen etwas machen, basteln und kreativ sind – ein super Gegengewicht zur digitalen Reizüberflutung. Das Leben hat so viel mehr zu bieten.
Hilfe von Profis für ihr Kind
Bei anhaltenden Problemen mit der medialen Reizüberflutung helfen Familienberatungsstellen sowie spezialisierte Stellen wie das Kompetenzzentrum für Hochsensibilität Aurum Cordis (aurum-cordis.de) oder der Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität e. V. (IFHS) (hochsensibel.org).